CLP Interviewreihe: Christoph H. Vaagt

Wie können Juristen von einer Coachingausbildung profitieren?
Und wo genau kommt (Legal) Coaching in der juristischen Praxis zum Einsatz?
Christoph H. Vaagt, Jurist, Kanzleiberater und (Legal) Coach im Interview bei CLP.

Christoph H. Vaagt ist nach einer Karriere als Unternehmensberater und Anwalt seit 1997 in München als Kanzleiberater für mittlere und große Kanzleien tätig.

1.Wann haben Sie sich zum ersten Mal mit Coaching beschäftigt und warum? Was hat Sie daran besonders fasziniert?

Ich habe als Unternehmensberater Anfang der 90er Jahre bereits  gemerkt, dass die fachlche Analyse nicht ausreicht, um Menchen in der Veränderung zu begleiten. Dann habe ich mich mit Coaching seit 1997 angefangen zu beschäftigen, als ich mit Anwälten als Kunden gearbeitet habe.

2. Worauf haben Sie persönlich beim Erlernen von Coaching besonders geachtet?

Die Haltung und damit die Sprache muss sich von einem analystisch-technischen Fragen zu einem empathisch-mitfühlenden Stil entwickeln, um das gegenüber zur Kooperation zu bewegen.

3. Was hat sich für Sie nach Ihrer Coachingausbildung in Ihrer juristischen Tätigkeit verändert? Welche Reaktionen haben Sie von Kollegen, Mitarbeitern und Klienten erhalten?

Ich arbeite praktisch nicht mehr juristisch, weil sich die Projekte zu sehr in Richtung Veränderungsarbeit entwickelt haben, weg von der Betrachtung juristischer Fragen als Gegenstand von Auseinendersetzung, hin zu Lösung der Zukunftsfragen, für die Strukturen und Prozesse juristischer Art meistens ausreichen, aber das Verständnis davon kann geändert werden.

4. Wozu setzen Sie Coaching heute in Ihrer beruflichen Situation ein?

Als „Kanzleicoach“ bei größeren Gruppen sind die Prozesse etwas andere als bei Individualcoachings. Individualcoachings tauchen vor allem bei Projekten auf, bei denen einzelne große Veränderungswiderstände zeigen, oder zur Begleitung von Managing Partner.

5.  Wie hoch schätzen Sie insgesamt die Relevanz von Coaching oder Coachingausbildungen für Juristen ein? Wie nehmen Sie die Entwicklungstendenzen wahr?

Juristen erweitern ihr Sprachprotfolio und ihre Fähigkeit zur Interaktion. Sie können lernen, auf Entwicklung anstelle auf Positionen zu fokussieren und damit neue Räume für ihre Klienten aufmachen anstelle bestehende zu verteidigen oder zu organisieren.

Ihr persönliches Fazit:

Lernen verändert auch den Lernenden – was eine Chance für den Einzelnen ist, wenn das Tätigkeitsfeld der Juristerei zu eng geworden ist.

Vielen herzlichen Dank.

Freuen Sie sich auf weitere (Legal) Coaches und lassen Sie sich inspirieren!

Mehr zu .Christoph H. Vaagt finden Sie hier:

www.lawfirmchange.com

Mehr zu (Legal) Coaching finden Sie hier.Finden Sie Ihren Legal Coach im Legal Coach Finder.